Zitate von verschiedenen offiziellen Stellen                                                  diese Seite ausdrucken

Was sagen Fachleute?

Hier finden Sie Aussagen anerkanntester Planungsbüros, Zitate aus dem Sachplan Verkehr des Bundes und Planungsgrundsätze im Richtplan des Kantons Thurgau. Entscheiden Sie selber, welche Variante durch diese Aussagen der Fachleute gestützt wird - die durchgehende Schnellstrasse BTS auf neuem Trassee oder die Variante der Umweltverbände, die das bestehende Trassee nutzt, Engpässe beseitigt und Siedlungsgebiete umfährt?

Verkehrserschliessung Oberthurgau

INFRAS, SNZ, IPG, büro widmer, Ecoplan 2002
 

Zur Schonung der Landschaft und zur Verbesserung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses soll die bereits vorhandene Infrastruktur bestmöglich genutzt werden.

…auf den Bau neuer Achsen ist zu verzichten, weil diese zu grossräumigen Verkehrsverlagerungen durch den Oberthurgau führen, was zwar Verkehr auf die neuen Achsen, aber auch zusätzliche Umweltbelastung für die Region bringt.

…auf den Bau neuer Achsen ist zu verzichten, weil sie teurer sind und in ihrer Wirkung ein unzweckmässiges Mittel zur Wirtschaftsförderung darstellen.

Der Ausbau (...) soll etappenweise und entlang den bestehenden Problemen erfolgen. Damit können den Unsicherheiten der künftigen Entwicklung besser Rechnung getragen und Fehlinvestitionen verhindert werden. (!)

Die Untersuchung zur Abschätzung der Auswirkungen auf die Regionalwirtschaft zeigt, dass eine bessere Verkehrserschliessung die wirtschaftliche Entwicklung nicht entscheidend beeinflusst.

Gesamtverkehrskonzept Thurgau

Ewp, büro widmer, INFRAS 2011
 

Was Kapazitätserweiterungen betrifft, „soll  eine angebotsorientierte Weiterentwicklung  der vorhandenen Infrastruktur verfolgt werden.

Knoten, welche die Kapazitätsgrenze erreicht oder überschritten haben, gilt es zu optimieren, um die Stabilität des Verkehrsflusses zu gewährleisten. (=Engpassbeseitigung)

Die BTS erhöht andererseits die Kapazitäten und verkürzt die Reisezeiten im Strassenverkehr. Damit konkurrenziert sie den gut ausgebauten öffentlichen Verkehr und fördert die Verkehrsverlagerung auf der Ost-West-Achse Richtung MIV.

Die BTS umfährt als Schnellstrasse auch Siedungsgebiete, in denen keine Schwachstellen bezüglich Verkehrsaufkommen festgestellt wurden.

Belastungszunahme bis 2030 im Referenznetz: + 1230 DTV westl. Bürglen, + 730 (!) westl. Amriswil , + 1750 östl. Amriswil

Sachplan Verkehr, Programm  2006 UVEK

 

Er (der Bund) vermeidet den gleichzeitigen Ausbau von parallel verlaufenden Verkehrsträgern mit gleichen Funktionen.

Zur Sicherstellung der Netzfunktionalität des Verkehrssystems hat die optimale Nutzung bestehender Infrastrukturen Vorrang vor dem Bau oder Ausbau von Infrastrukturen. 

Bauliche Massnahmen zur Kapazitätserweiterung werden primär auf den Erhalt der Funktionalität des Systems der Verkehrsträger ausgerichtet; sie habe die Erhöhung der Zuverlässigkeit und den Abbau von Störungen und Engpässen zum Ziel.

Ausbauvorhaben, die (…) vorwiegend der Erhöhung der Reisegeschwindigkeit dienen sollen insbesondere in Agglomerationen und in den periurbanen* ländlichen Räumen vermieden werden um einer unerwünschten Zersiedlung und einem zusätzlichen Verkehrswachstum entgegen zu wirken.

*(ganzer TG ausser den Agglo Frauenfeld, Kreuzlingen…)

Richtplan Kanton Thurgau

 

Das Kulturland ist als Landwirtschaftsgebiet zu sichern. Dabei soll die gesamte Fläche des Landwirtschaftsgebietes nicht vermindert werden. Das ackerfähige Land, insbesondere die Fruchtfolgeflächen gemäss Sachplan, sind zu erhalten.
Planungsgrundsatz Landschaft 2.2

Ein leistungsfähiges, wirtschaftliches und zwischen den einzelnen Verkehrsträgern koordiniertes Verkehrssystem ist anzustreben. Negative Auswirkungen, wie Landverbrauch, Verkehrsunfälle, Lärm, Abgase und Landschaftsbeeinträchtigungen , sind nach Möglichkeit zu minimieren.
Planungsgrundsatz Verkehr 3.1

Zwischen den kantonalen und ausserkantonalen Zentren und in den Agglomeratio-nen ist der öffentliche Verkehr mit dem Ziel auszubauen, den Anteil des öffentlichen Verkehrs am Verkehrsaufkommen zu erhöhen.
Planungsgrundsatz Verkehr 3.1

Wie bist du so schön

Denkmalpflege TG 2010
 

Die Siedlungsentwicklung, die konzentriert vor allem in den Zentren hätte erfolgen sollen, artete in eine Zersiedlung aus. Das Auto machte es möglich und wird im Nachhinein zur Bedingung.
Alt RR Ulrich Schmidli S 52

Zählte der Kanton Thurgau 1945 bei 140 000 Einwohnern lediglich gegen 4000 eingelöste Motorfahrzeuge, so sind es heute bei 240 000 bereits über 130 000. (…) Im veränderten Mobilitätsverhalten liegt die Ursache einer zunehmenden Zersiedlung, welche seit den 1980er-Jahren fast exponentiell zunimmt.
Martin Klöti  S 59

Kosten- und Nutzenanalysen im Strassenverkehr UVEK 2005

 

Weltweit wird beobachtet, dass Projekte in der Beurteilung meist zu gut wegkommen – die Kosten werden tendenziell unterschätzt (und die Nutzen teilweise überschätzt): In einer internationalen Studie, in der 158 Projekte in verschiedenen Ländern Europas betrachtet wurden, ergab sich, dass in 90% der Projekte die Kosten im Zeitpunkt des Bauentscheids unterschätzt werden: Für Strassen sind die Kosten durchschnittlich 22% höher, für Tunnels und Brücken 43% höher. In einer weiteren englischen Studie wird für englische Projekte eine beinahe doppelt so hohe durchschnittliche Kostenüberschreitung von 44 – 66% ermittelt. Bei Grossprojekten sind schliesslich sogar Kostenüberschreitungen von 50 – 100% häufig.
März 2012 Toni Kappeler